Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat im Jahr 2023 rund 4.185 Mrd. € erreicht. Mit seiner zentralen Lage, der produktionsaffinen Wirtschaftsstruktur und seinem dichten und gut ausgebauten Verkehrsnetz ist Deutschland der wichtigste Wirtschafts- und auch Logistikstandort in Europa. Im Jahr 2022 wurden mit knapp 320 Mrd. € rund 8,3% des Bruttoinlandsprodukts durch die Abwicklung logistischer Aufgaben erwirtschaftet.
Rund 50% dieses gesamtwirtschaftlichen Logistik-Umsatzwertvolumens werden durch die transportgetriebenen Teilmärkte wie Massengut-, Ladungs-, Stückgut- oder KEP-Verkehre erwirtschaftet. Die andere Hälfte entfällt auf Kontraktlogistik-, Terminal- und Warehousing-Dienstleistungen und ist damit besonders eng mit Logistikimmobilien für den Umschlag und die Lagerung der Güter verbunden.
Diese hohe Bedeutung der Lagerinfrastruktur zeigt sich auch bei der Analyse des Arbeitsmarktes: Mit über 2,9 Mio. Menschen übernahm 2023 nahezu jeder zwölfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland logistische Aufgaben im Bereich des Transports, der Lagerung und/oder des Umschlags von Gütern bzw. der dazugehörigen Koordination. Mehr als die Hälfte davon ist direkt im Lager- oder Umschlagsbereich und damit in Logistikimmobilien tätig.
Dementsprechend nimmt auch der deutsche Logistikimmobilienmarkt im europäischen Vergleich eine herausragende Stellung ein. Laut diversen Marktberichten hat der Flächenumsatz nach dem bisherigen Rekordwert im Pandemiejahr 2021 auch 2022 mit rund 8,2 Mio. m² ein nur geringfügig geringeres Gesamtergebnis beim Take-Up erreicht. Dagegen ist das Jahr 2023 mit einem Flächenumsatz von rund 6,2 Mio. m² gekennzeichnet durch Sättigungseffekte der starken Vorjahre und einer allgemein schwierigen Wirtschaftslage.
Diese hohe Dynamik führt auch zu einer hohen Attraktivität des deutschen Logistikimmobilienmarkts für institutionelle Investoren. So belief sich das Transaktionsvolumen für Logistik- und Industrieimmobilien 2023 auf rund 7 Mrd. € und lag damit unterhalb der Rekordwerte der vorangegangenen Jahre. Asset- und Fondsmanager sind dabei sowohl auf Käufer- als auch Verkäuferseite die wichtigsten Akteure im institutionellen Logistikimmobilienmarkt.
Angesichts des veränderten Zinsregimes hat die langjährig zu beobachtende Renditekompression im Jahr 2021 ein vorläufiges Ende gefunden. Die Spitzenrenditen an den wichtigsten Logistikstandorten in Deutschland lagen Ende 2023 bei rund 4,5%.